|
|
ZIELE DES WETTBEWERBS
Kunst, Kultur, Kreativwirtschaft sollen Impulse geben für die Realisierung eines neuen Münchner Stadtquartiers in Zentrumsnähe. Im Zusammenspiel von Wohnen und Arbeiten, Lernen und Forschen soll Gemeinsamkeit neu definiert werden. Gesucht ist ein innovativer Planungsansatz, der in der Lage ist, spezifisch auf den Ort zu reagieren und die Potenziale und Synergieeffekte, die aus der geplanten Mischung entstehen, für eine urbane Gesamtstruktur zu nutzen, die sich prozesshaft ergänzt. Hierbei spielen auch zeitliche und räumliche Entwicklungsabschnitte eine Rolle.
Energieeffizienz und Nachhaltigkeit bilden eine weitere maßgebliche Zielsetzung des Vorhabens. Im Sinne der Nachhaltigkeit gilt es, Lösungen zu finden, die ebenso ökologisch verträglich wie ökonomisch vernünftig sind und die den Menschen einbeziehen. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen bereits in der Phase des Wettbewerbs auf der städtebaulichen Planungsebene Aspekte des Energie sparenden, Ressourcen schonenden und gesundheitsgerechten Planens integriert werden.
Das landschaftsplanerische Konzept soll ein integraler Bestandteil der Planung sein. Die Freiflächen sollen ein wesentliches, das neue Quartier prägende Element darstellen.
|
|
|
|
DAS PROJEKT
Der grundlegende Ansatz für die Entwicklung eines nachhaltigen Kreativquartiers in der Maxvorstadt besteht hier in der ressourcenschonenden städtebaulichen Organisation von räumlichen Möglichkeiten, wo Menschen soziales und kreatives Kapital investieren und vermehren können. Hierfür sollen, wo immer möglich, vorhandene Raumressourcen im Rahmen von Zwischennutzungen genutzt und neue qualifizierte Raumressourcen für kreative Menschen geschaffen werden. Eine hohe Dichte, eine vielschichtige Typologie individueller Raumsituationen für innovative Investoren sowie eine vor Ort aktive Trägerschaft (Gebietsmanagement) für die Entfaltung und Integration von baulichen, sozialen oder kulturellen Ressourcen und Angeboten sind die wesentlichen Eckpfeiler des vorliegenden städtebaulichen Vorschlags.
|
|
|
|
STÄDTEBAU
Die künftige städtebauliche Struktur des Quartiers zwischen Maxvorstadt und Olympiapark beruht auf einer Ergänzung der orthogonal angelegten Wegebeziehungen in der Umgebung und wird durch ein Gerüst von differenzierten Freiräumen gegliedert. So ergeben sich Baufelder unterschiedlichen Zuschnitts, die von verschiedenen Akteuren entwickelt und betrieben werden können.
Zwei räumliche Achsen organisieren das Gebiet: Eine städtische Diagonale führt von der südöstlichen Ecke des Gebiets an der Heßstrasse bis zum Leonrodplatz. Eine zweite Bewegungslinie aus trittsteinartig versetzten Pocketparks verbindet die Freiräume des Quartiers zu einer durchgehenden Grün-Route. Die öffentlichen Grünflächen rund um die Luitpoldkaserne bilden den Abschluss dieser Route und schaffen einen Übergang zum Olympiapark. Innerhalb der 3- bis 7-geschossigen Bebauung bilden höhere Bauten an ausgezeichneten Stellen insbesondere am Leonrodplatz identitätsstiftende städtebauliche Akzente.
|
Im neuen Stadtquartier bilden sich unterschiedliche Nutzungsschwerpunkte und Identitäten heraus: ein Cluster für Bildung und Forschung, ein gemischtes Quartier zum Wohnen und Arbeiten, ein Medien- und Kreativwirtschaftshof und eine grosszügige Wohnanlage mit Grundschule im Grünen. Die beiden bestehenden Hallen im Zentrum des Gebiets werden zu einem kulturellen Attraktor mit Ausstrahlung auf die ganze Stadt umgenutzt. Unter einem gemeinsamen Dach führt der Austausch zwischen etablierten Institutionen und experimentellen Projekten aus den Bereichen Kunst, Tanz, Architektur und Stadtentwicklung zu neuen Synergien.
Zur besseren Anbindung an den dem Öffentlichen Nahverkehr bietet sich eine Erweiterung der bereits geplanten Tramschlaufe an. Zusammen mit einem engmaschigen Strassen- und Wegenetz, das in weiten Teilen auf dem Konzept des «shared space» beruht, lässt sich damit ein zukunftsweisendes, nachhhaltiges Erschliessungskonzept realisieren.
|
|
REGELN UND PRINZIPIEN
Die angestrebten Qualitäten des neuen Quartiers sind Dichte, Diversität und Gemeinschaft. Neben räumlichen Setzungen bedarf es dazu auch einer Reihe von prozessorientierten Vorgaben insbesondere bezüglich Zielgruppen und Vergabeverfahren. So sind Grösse und Zuschnitt von Baufeldern bzw. Parzellen, maximal zulässige Geschosszahl und Erdgeschossnutzungen die entscheidenden Parameter zur Steuerung der Entwicklung des Gebiets. Unterschiedliche Parzellengrössen und Investitionsvolumen garantieren Vielfalt und typologischen Reichtum bei der Umsetzung der Bauvorhaben, während die Erdgeschossnutzungen wesentlich den Charakter des öffentlichen Raums bestimmen.
Team credits: Caro Baumann, Johannes Schele
Phillippe Cabane, Martin Josephy
Landschaftsarchitekten: Keller Damm Roser
|
|
Back
|