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Realisierungswettbewerb Freiham WA7 & WA8
Freiham ist aktuell die grösste Stadtentwicklungsmassnahme Münchens, am westlichen Stadtrand gelegen. Hier sollen in den kommenden 15 Jahren ca. 8.000 Wohnungen gebaut werden. Der von der Gewofag durchgeführte Realisierungswettbewerb für geförderten Wohnungsbau stösst die Entwicklung als Pilotprojekt für den nördlichen Teil Freihams an.
Der Entwurf für die Baufelder WA7 und WA8 setzt auf die Intention des Bebauungsplans einer vielfältigen und kleinteiligen Strassenbebauung. Das grössere Baufeld WA7 soll ein ergänzender Bestandteil des Quartierszentrums von Freiham werden. Durch die Stapelung von öffentlichen Programmen und Wohnen soll rund um den Quartiersplatz ein städtischer Ort geschaffen werden. Der vorgegebene Baukörper wird dreidimensional bearbeitet, sowohl um die grosse Form zu akzentuieren und zu gliedern, als auch um die gewünschte Kleinteiligkeit der Bebauung aus eigenständigen, unterscheidbaren Bausteinen sinnvoll zusammensetzen zu können.
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Das Volumen wird in neun deutlich lesbare ’Häuser’ eingeteilt. In der Dachlinie werden Unterschiede der Geschossigkeit akzentuiert. Zum Strassenraum wird durch Rücksprünge und Auskragungen oberhalb des Sockels eine lebhafte Sequenz der einzelnen Häuser entworfen, was auch seitliche Fassaden ermöglicht. Damit werden unterschiedliche (Eck)Situationen und zusätzliche Belichtung und Ausblicke für die Wohnungen jedes Hauses erzeugt, sowie Strassen- und Dachterrassen ermöglicht. Durch die Anordnung der Häuser wird jeweils eine eigene Situation der inneren Erschliessung erzeugt. In der Durcharbeitung des Volumens mit der Auskragung zum Platz an der südwestlichen Ecke eine städtebaulich hervorgehobene Situation für den Eingang des Kulturzentrums zu schaffen.
Drei der neun Häuser bilden zusammen den Komplex des Bürgerhauses im Südosten des WA7, die übrigen Wohnhäuser unterscheiden sich jeweils durch die innere Erschliessung und die entsprechenden Wohnungstypen. Somit werden ‚von innen heraus‘ die unterschiedlichen Charaktere der einzelnen Hausfassaden erzeugt. Die Dächer der Hochpunkte sind für gemeinschaftliche Terrassen und u.U. für ‚Urban Gardening‘ nutzbar. |
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Die Sockelzone des WA7 wird geprägt von den Einrichtungen des Bürgerzentrums, deren Eingänge mit denen der Wohnhäuser im Wechsel angeordnet sind. Das Kulturzentrum, als wichtigster Baustein dieser Programme, liegt an der südwestlichen Ecke zum Platz und zur Hauptstrasse. Der Eingang befindet sich unter der Auskragung des Eckgebäudes, und wird dadurch gleichermassen geschützt und inszeniert. Das grosse, teilweise doppelt hohe, Foyer bietet Platz für ein kleines Café und verbindet alle weiteren Räume des Kulturzentrums im EG und 1.OG. Bibliothek, Bildungslokal und Gesundheitszentrum liegen im südlichen Riegel, und haben ebenfalls eine architektonisch betonte Eingangs- bzw. Vorzone. Alle Einrichtungen sind barrierefrei über einladende Vorbereiche zu betreten, die auch Gelegenheit zum Warten oder Abstellen von Kinderwagen bieten.
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Fassade und Konstruktion - Die Gebäude werden als verputzte Massivbauten mit hochwertigen monolithischen Dämmziegeln realisiert. Die Erscheinung der einzelnen Häuser wird durch unterschiedliche Bearbeitung und Reliefs der Putzoberflächen und durch Färbungen gemäss des Freihamer Moodbooks gestaltet, sowie durch die Variation von Fensterformaten und -anordnung. Die auskragenden Gebäudeteile werden über tragende Wandschotten in die darüberliegenden Geschosse rückverankert.
Programm:
ca. 14.800 m2 geförderter Wohnungsbau
ca. 5.200 m2 öffentliche soziale kulturelle Einrichtungen
Team:
Architektur: morePlatz & Oever Zaaijer architectuur & stedenbouw
Freiraum: realgrün Landschaftsarchitekten
Bilder: WAX Architectural Visualizations
Beratung: Bollinger & Grohmann; Grebner Ingenieure
Auftraggeber:
GEWOFAG Wohnen GmbH
Kirchseeoner Straße 3
81669 München |
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