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Unsere Aufgabe lautet, ein Gebäude für eine neuartige Akademie zu entwerfen, die drei wesentliche Bereiche eines nachhaltigen Lebensstils erfahrbar und erlernbar machen soll:
* Ernährung - Zubereiten und Kochen von Lebensmitteln und das gemeinsame Essen;
* Sport - Bewegung, Körperbewusstsein und Balance
* Seele - einen Ort für Ruhe und Konzentration, und viel Bezug zur Natur.
Das Gebäude soll diesen Ambitionen Raum geben und durch ein Gästehaus ergänzt werden.
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Die versteckte Lage in einem Waldstück abseits von Städten und Strassen bietet gute Voraussetzungen, die alltägliche Routine abzuschalten. Auch für die Architektur ist es ein nahezu kontext-freies Grundstück, das eine grosse Freiheit gewährt.
Für die Idee des Entwurfs ist es entscheidend, die Akademie an diesem Ort zu verankern.
Die grosse Eiche, ungefähr in der Mitte des Grundstücks, bietet uns diesen Ankerplatz und das Zentrum, um das herum wir die Akademie entwickeln. Sie ist ein flaches zweigeschossiges Ensemble aus kreisförmigen Holzbauten. Durch die begrünten umlaufenden Balkone und Terrassen entsteht ein Übergang vom Haus in den Garten, bzw. die Landschaft.
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Der Entwurf besteht aus zwei runden 2-geschossigen Baukörpern, die miteinander verbunden sind, ergänzt durch ein Wohnhaus für Personal und Schulleitung.
Die Erschliessung der Gebäude und Freianlagen kommt von Norden her über den Hollinderweg.
Der Haupteingang für Besucher liegt im Schnittpunkt zwischen den beiden Gebäuden in einer verglasten Lobby mit Treppe und Lift, von der aus beide Gebäudeteile erschlossen werden.
Für die Akademie, die Mitarbeiter, und die Anlieferung der Küche gibt es separate Zugänge.
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In dem kleineren Gebäude befinden sich die Räume der Akademie, die um den zentralen doppelt hohen Raum herum angeordnet sind. Der Kuppelraum selbst ist vielseitig nutzbar, z.B. als Sport- und Bewegungsraum, für Lesungen oder Konzerte oder für Akademiefeste.
Darum herum werden Gruppen- und Konferenzräume, Büros der Akademie sowie Küche und Speisesaal angeordnet.
Die Küche ist für gemeinsames Kochen und workshops bis zu zehn Teilnehmern konzipiert. Auch der Speisesaal hat eine doppelte Raumhöhe - vor dem Speisesaal liegt eine grosse Terrasse, und eine Gemeinschaftsfläche mit einer Freilufttribüne. Im Obergeschoss sind Meeting- und Mehrzweckräume mit flexibler Möblierung untergebracht, die je nach Belegung auch von kleineren Gruppen für Yoga-Unterricht oder Sport genutzt werden können.
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Einen Keller gibt es nur unter dem kleinen Bauteil, wo Technik, Lager und Umkleiden etc. untergebracht sind.
Ab der Bodenplatte wird der gesamte Rohbau in Holztafelbauweise erstellt. Die Decken aus Brettsperrholz sind in Sicht und verleihen den Räumen eine warme und behagliche Atmosphäre.
Die Fassade wird mit einer naturbelassenen Lärchenschalung vertikal verkleidet. Die natürliche Verwitterung des unbehandelten Materials erzeugt innerhalb von relativ kurzer Zeit ein silbrig graues Erscheinungsbild, das sich gut in die Landschaft einfügt.
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Das grössere der beiden Häuser, das Gästehaus, ist ein Ring dessen Mittelpunkt die Grossen Eiche bildet - um den grünen Innenhof liegen die Gästezimmer gruppiert, die alle in gleicher Weise nach aussen auf die Landschaft orientiert sind. Die Erschliessung führt über den Laubengang am Innenhof.
Die Einteilung der Zimmer beruht auf dem Konstruktionsraster, das eine gewisse Flexibilität der Nutzung ermöglicht, z.B. durch Zusammenlegen von Zimmern. Alle Zimmer sind Doppelzimmer mit Bad und Kochgelegenheit, denen ein begrünter Balkon oder eine Terrasse vorgelagert ist.
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Der 1-geschossige Zusatzbau ist für die Wohnungen von Schulleiter und Hausmeister, er könnte ebenso eine Erweiterung des Gästehauses sein und besondere Unterkünfte anbieten.
Die Landschafts- und Freiraumgestaltung entwickelt sich, wie die Häuser, von der Eiche ausgehend von Innen nach Aussen. Im Zentrum ist die Eiche und der Hof.
Die nächste Schicht wird von den Auskragungen der Geschosse gebildet, die eine Übergangszone zwischen Innen und Aussen um die Gebäude legen, und so die Räume im Sommer verschatten.
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Sie werden mit Kletterhilfen von unten durch immergrüne oder saisonale Kletterpflanzen dicht begrünt, so dass die Häuser im Laufe der Zeit mehr und mehr mit dem Wald verschmelzen; z.B. Efeu, Wein, Clematis oder Glyzinie. Die Gewächse können durch Aussparung in der EG-Platte direkt im Erdreich wurzeln und durch ein integriertes System bewässert werden.
Durch die Begrünung an den umlaufenden Rankgerüsten wird eine organische Verbindung mit der Umgebung geschaffen, die jeder Gast der Akademie auf seiner eigenen Terrasse oder Balkon geniessen kann.
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Im Erdgeschoss liegt nördlich vor dem Speisesaal und Küche ein Vorplatz als Bühne und eine kleine Tribüne, die aus dem Erdaushub des Kellers aufgeschichtet und bepflanzt wird. Sie bildet einen grünen Schirm gegenüber den Parkplätzen.
Von dort führt ein sich verzweigender Weg durch die Wiese und durch das Kräuter- und Gemüsebeet für die Küche weiter in Richtung des Waldrandes, wo ein paar Holzhütten lose verteilt angeordnet werden. Diese aufgeständerten 'Lodges' sind zusätzliche Gastzimmer mit einer ganz eigenen Atmosphäre, die mehr an Baumhäuser und Camping erinnert. Zwischen diesen Lodges hindurch führt der Weg an den Haustieren - Ziegen, Kaninchen und / oder Bienen - vorbei in den Wald.
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Die beiden verbundenen Bauteile werden zuerst errichtet. Für den Bau müssen einige Bäume in der Nähe der Eiche gefällt werden - diese werden an der nordöstlichen Ecke des Grundstücks zwischen den Parkplätzen als Neupflanzung ersetzt.
Der Zusatzbau für die Wohnungen kann zeitgleich, oder als Erweiterung zu einem späteren Zeitpunkt gebaut werden. In diesem Fall würde das Gästehaus mit weniger Zimmern starten, und die Schulleiterwohnung im Erdgeschoss untergebracht werden.
Die Holz-Lodges mit der reduzierten Grundausstattung können ebenfalls eine zeitlich unabhängige Erweiterungsoption bilden.
Konstruktion & Nachhaltigkeit
Auf dem extensiv begrünten Flachdach wird eine Solaranlage mit 308 Photovoltailkpanelen installiert. Die ca. 500 m2 Gesamtfläche mit Speicheranlage im Keller erzeugt die Energie für Warmwasser-gewinnung und Stromverbrauch.
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Das runde Haus mit seiner geringen Hüllfläche ist resourcenschonend, der Holzbau als leichte Bauweise aus nachwachsenden Materialien wirkt als CO2 Speicher für ein klimaneutrales Gebäude.
Holz als gesundes, schadstoffarmes Baumaterial, belastet weder die Umwelt, noch später die Benutzer und verleiht der Waldakademie hervorragende energetische Eigenschaften. Der Energieverbrauch für Heizung und Warmwassererzeugung wird verringert.
Die Vorfertigung bietet einen niedriger Anteil von grauer Energie, die in der Herstellung aufgewendet werden muss und garantiert eine schnelle Bauzeit und saubere Baustelle. Die Holzbauteile sind leicht recyclefähig und lassen sich einfach wiederverwerten oder umweltfreundlich entsorgen.
morePlatz:
Johannes Schele, Caro Baumann, David Gothe
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