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Die Bayerische Staatsoper widmet sich mit ihrem Format Stelldichein! dem Thema der Spielzeit Gesänge von Liebe und Krieg und verbindet sich zudem mit der Premiere von Krieg und Frieden von Sergej Prokofjew. Die Oper ist zu Gast im ehemaligen Hochbunker an der Blumenstrasse, der im zweiten Weltkrieg als ziviler Luftschutzbunker von den Nationalsozialisten errichtet wurde. Seit 2017 ist der Ort öffentlich zugänglich: Die Architekturgalerie München baut den Bunker um und macht ihn zu einem Ort der Baukultur und Kunst.
Musik:
Anna Maija Hirvonen, Hanna Asieieva, Matja˛ Bogataj, Felix Key Weber Violine
Kai Wangler Akkordeon
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Gemeinsam mit der Architekturgalerie, morePlatz und der Bayerischen Staatsoper entstand die Idee zu einem Ausstellungsprojekt, das die historische Identität des Ortes erfahrbar macht und zugleich unsere Zeit reflektiert: Auf drei Etagen der Architekturgalerie entfalten sich Ausstellung und Musik.
Zur Eröffnung am 22.6 erklingen Werke von Sergej Prokofjew und den ukrainischen Komponistinnen Victoria Poleva und Anna Korsun.
Vorträge
Malte Krasting Dramaturg Bayerische Staatsoper
Dr. Petra Liebl-Osborne Kunsthistorikerin
Caro Baumann morePlatz
Octavianne Hornstein Architekturgalerie München
Nicola Borgmann Architekturgalerie München
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Anlass der Ausstellung 'voina y mir' war die Premiere von ‚Krieg und Frieden' in der Münchner Staatsoper am 5. März 2023.
Am 5. März 1948 starben gleichzeitig Stalin und Prokofjew, ihr gemeinsamer 75. Todestag war der Grund für die Oper die musikalische Vertonung von Tolstoi's Roman ‚Krieg und Frieden' zu inszenieren.
Die Entscheidung dazu traf die musikalische Leitung in 2019. Trotz des russischen Angriffskrieg auf die Ukraine seit dem 24.2.2022 entschieden der russische Dirigient Vladimir Jurowski und der Intendant Dimitri Tcherniakov die Oper aufzuführen, allerdings in gekürzter Fassung und veränderter Besetzung mit Künstlern aus den ehemaligen Sowjetrepubliken.
Khreschatyk Süd, Textildruck 200 x 150 cm
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Kontrastierend zu ‚desastres de la guerra' werden im zweiten Obergeschoss des Bunkers Stadtansichten aus Kiew zu Friedenszeiten gezeigt.
Die Bildserie stammt aus 2010 und wurde von Johannes Schele während einer Vortragsreise fotografiert.
In leuchtenden Farben zweilagig auf dünne Textilfahnen gedruckt, versinnbildlicht die Serie mit ihrem feingewobenem Material die Verletzlichkeit des Friedens. Die Überlagerung der transluzenten Stoffe verleiht den Darstellungen zusätzlich eine räumliche Tiefe.
St. Andreaskirche, Textildruck 200 x 150 cm
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Die Fotos wurden an einem autofreien Sonntag im Zentrum von Kiew aufgenommen. Die auf der Strasse flanierenden Menschen verdeutlichen die friedliche Atmosphäre.
Die erste Kiew Reise von Johannes Schele fand bereits im Jahr 1994 statt. Gemeinsam mit Studierenden der TU München wurde eine Fahrt zur Krim nach Jalta organisiert, bei der das Druzhba - ‚Freundschafts' - Zentrum von Igor Vasilevsky und der Liwadija-Palast besucht wurde. Im Februar 1945 fand dort die Friedenskonferenz der Allierten statt, bei der unter anderem die Aufteilung Deutschlands verhandelt wurde.
Andreassteig, Textildruck 200 x 150 cm
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Die Ausstellung bietet eine weitere Ebene, die sich mit der politischen Dimension der Vermeidung und Verhinderung des Krieges beschäftigt.
Die weltumspannende Institution, die nach dem zweiten Weltkrieg zur Erhaltung des Friedens geschaffen wurde - die Vereinten Nationen - ist in ihrer aktuellen Konstellation, die auf der Charta von 1945 beruht, nicht wirksam und muss reformiert werden.
Die aktuellen Entwicklungen zeigen die Notwendigkeit einer Überarbeitung der Charta und die Erneuerung des Sicherheitsrats,
St.Michaelskloster, Textildruck 200 x 150 cm
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damit in Zukunft tatsächlich ‚alle Mitglieder ihre internationalen Streitigkeiten durch friedliche Mittel so beilegen, dass der Weltfriede, die internationale Sicherheit und die Gerechtigkeit nicht gefährdet werden' (Artikel 2.3) und ‚in ihren internationalen Beziehungen jede gegen die territoriale Unversehrtheit oder die politische Unabhängigkeit eines Staates gerichtete Androhung oder Anwendung von Gewalt unterlassen' (Artikel 2.4).
Sophienplatz, Textildruck 200 x 150 cm
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Zusätzlich zu den Stadtbildern sind Texte ausgelegt, die die Evolution des Weltfriedensgedankens über die Jahrhunderte hinweg darstellen.
Die Idee eines weltweiten Föderalsystems für den Erhalt des Friedens ist nicht neu. Viele Jahrhunderte vor Christus wurde die Vision von ‚da tong' - einer ‚Grossen Einigkeit' - in den ‚fünf Klassikern' des chinesischen Philosophen Konfuzius schon sehr frühzeitig formuliert.
Sein jüngerer Nachfolger Kang Youwei verarbeitete diese Gedanken in seinem ‚Buch der grossen Einigheit' (da tong shu), das den Amerikanischen Präsidenten Wilson dazu inspirierte den Völkerbund zu gründen. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde der Völkerbund zu den Vereinten Nationen umfunktioniert.
Goldenes Tor, Textildruck 200 x 150 cm
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In Europa schrieb Kant vor 230 Jahren sein Essay ‚Zum ewigen Frieden', in dem er sechs Präliminarartikel und drei Definitivartikel aufführt, die zu einem weltweiten föderalem System, das auf dem Prinzip der Nicht-Einmischung basiert, führen könnten.
Kant erwähnt auch erstmals den Begriff der ‚Weltbürgerschaft' zusätzlich zu den Menschenrechten.
Sein Essay hat die Charta der Vereinten Nationen entscheidend geprägt.
Aussenministerium, Textildruck 200 x 150 cm
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Es ist eine wohlbekannte Tatsache dass es den Vereinten Nationen an Macht fehlt, um effektiv ihre Aufgaben zu erfüllen, und dass es eine supranationale Verfassung für Exekutive, Legislative und Judikative mit weltweiter Rechtsgültigkeit bräuchte.
Bereits ein paar Jahre vor Kant hatte Anarcharsis Cloots - der ‚Redner der Menschheit' - seine Vision zur ‚Republique universelle' in Paris veröffentlicht.
Khreschatyk - Blick nach Norden, Textildruck 200 x 150 cm
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Das Buch, das die kosmopolitische Vision einer Weltregierung historisch herleitet, aktuell argumentiert, bis ins Detail erläutert und plausibel macht, ist
‚Das demokratische Weltparlament' von Jo Leinen und Andreas Bummel aus dem Jahr 2017.
mit freundlicher Unterstützung von ZigZagZurich / 4spaces
Fotos von Saskia Wehler and Patrik Thomas
Maidan West, Textildruck 200 x 150 cm
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